Tauchen

Druckversion von Tauchplätze im Küstengebiet um Manado (ca. 3 Seiten)

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Wenn man nach Nord-Sulawesi reist, plant man meistens, im Unterwasser Nationalpark von Bunaken zu tauchen. Dieser ist auf jeden Fall eine Reise wert, aber auf dem Festland nördlich und südlich von der Stadt Manado liegen ebenfalls mehrere interessante Tauchplätze. Es ist erstaunlich, wie viele seltene und aussergewöhliche Tiere man hier findet. Die meisten leben bevorzugt in Sandgebieten oder auf kleinen Küstenriffen.

Ich empfehle ausserdem, einen Tagesausflug nach Bangka zu organisieren und wer sich für seltene Viecher interessiert muss umbedingt die Lembeh Strasse im Osten betauchen. Ausserdem erstreckt sich im Norden von Sulawesi auch eine lange vulkanische Inselkette, die Siau und Sangihe-Inseln, die man mit einem Tauchschiff besuchen kann.

Schlammtauchen (muck diving) an der Küste von Manado

Für mich ist das Küstengebiet der Manado-Bucht (Tanawangko, Molas, Tanjung Pisok) ein echtes Makro-Paradies, so viele seltene und bizarre Geschöpfe findet man hier. Zum Beispiel liegen etwas nördlich des Unterwasserparks Arakan­Wawontulap, welches ein grosses Seegras- und Mangrovengebiet ist, gleich mehrere Tauchplätze, die man auf jeden Fall besuchen sollte. Sogar gerade vor der Stadt Manado, wo im Moment riesige Einkaufszentren gebaut werden kann man tauchen, vor allem Nachttauchgänge. Weiter nördlich in Molas liegt auch ein kleines Schiffswrack und in Molas-Wori, das ebenfalls zum Bunaken-Nationalpark gehört, sind mehrere Tauchplätze die sich ausgezeichnet für Drift-Tauchgänge eignen.

Popo (Poopoh oder Bethlehem) (Nr. 1) liegt am Fusse des Lokon Vulkans in Tanawangko, südlich von Manado und etwas nördlich des Unterwasserparks Arakan­Wawontulap. Im oberen Bereich ist ein grosses Seegrasgebiet, dann taucht man auf einem langsam abfallenden Gebiet mit dunklem Sand ähnlich zu Lembeh's Tauchplatz Hairball. Weiter unten waachsen Schwämme und Hydrozoen in kleinen Gruppen und es liegen einige alte Netze und Seile herum, die eine kleine Oase des Lebens bilden. Hier leben einige ganz aussergewöhnliche Meerestiere! Wir fanden gleich drei der äusserst seltenen Fetzen- oder Tentakel-Schluckspechte (Rhinopias frondosa), ein Skorpionfisch der ähnlich wie der Ambon-Skorpionfisch aussieht, aber etwas grösser ist. Auf den ersten Blick sieht dieser Drachenkopf wie ein Stück Alge mit Augen aus - erst beim näheren Betrachten bemerkt man die Flossen und die vielen Hautfetzen und merkt - hallo, das ist ja ein Fisch! Für die MacrofotografIn ist der Rhinopias wohl so etwas wie die Krönung, denn sie sind äusserst selten. Ich habe sie sonst nur in Lembeh und in Padang Bai in Bali gefunden (lese hier, wie sich die wichtigsten Rhinopias-Arten von einander unterscheiden) und das nur nach langem Suchen. Aber in diesem Tauchplatz findet man auch noch weitere seltene Tiere, etwa Geisterpfeifenfische, Pegasus-Flügelrösser oder spezielle Aale und Garnelen. Unser Tauchguide erzählte auch von einem Mimik Oktopus, der hier zu leben scheint.

Critter Circusliegt in der Nähe des Tasik Ria Resorts. Man taucht auf hellem Sand auf dem kleinere Korallenblöcke und Geweihkorallen wachsen. Falls man hier am späten Nachmittag taucht, hat man eine gute Chance, um die wunderschönen Mandarin-Leierfische zu beobachten. Um diese Zeit kommen sie aus ihren Verstecken und suchen nach Beute. Um Vollmond herum paaren sie sich auch kurz vor dem Einnachten (siehe Bericht über Lembeh). Auf einem Nachttauchgang entdeckten wir hier auch im Sand versteckt einen seltenen Himmelsgucker (Uranoscopus sulphureus). Kurz darauf schwam eine Seeschlange an uns vorbei. Sie war vom Licht unserer Taucherlampen angezogen am jagen, verschwand immer wieder in den Korallen und am Schluss tauchte sie ganz in den Sand. Aus Angst, sie könnte zwischen uns Tauchern auftauchen, verliessen wir darauf den Ort. Bald darauf fanden wir riesige Pleurobranchus-Schnecken und einen weissen Schaukelfisch.

Die ganze Küste hinauf liegt eine Reihe kleiner Riffe, meistens Sandgebiete mit spärlichem Korallenbewuchs. Hier findet man mehrere Tauchplätze, vor allem die Hausriffe der verschiedenen Tauchbasen, die an der Küste liegen. In der Nähe von Critter Circus befinden sich noch zwei Tauchplätze, Pygmy Point und das Tasik Ria Hausriff (Nr. 3). Weiter nördlich folgt das Lumba Lumba Hausriff (Nr. 4) und danach fast nebeneinander das Murex (Nr. 5) und das Celebes Hausriff (Nr. 6). Die Riffe sind ganz hübsch, aber nicht aussergewöhnlich. Am besten geht man mit einem Tauchguide aus den Tauchbasen, denn diese wissen, wo sich bestimmte Tiere verstecken und ob sich gerade vor kurzem ein Anglerfisch oder ein Schaukelfisch im Riff niedergelassen hat. Hier kannst Du auch gut einen Nachttauchgang machen.

Ein paar wirklich interessante Nachttauchgänge habe ich am Bruce's point (Reclamation Area) (Nr. 7) gerade vor dem Marinas Hafen vor Manado gemacht. Die Sicht war nicht besonders, da man in der Nähe baut, aber der Platz wimmelte nur so von Nacktschnecken, etwa Spanische Tänzerinnen, auf jeder Koralle waren Dutzende von Spinnenkrabben, Krebse flitzten überall herum, unter anderem riesige Schwammkrabben. Wir entdeckten den seltenen Strahlen-Feuerfisch (Pterois radiata), der einzige Rotfeuerfisch mit horizontalen Linien am Schwanzansatz, und einen verschlafener Geisterpfeifenfisch, der aus einem Federstern herausfiel.

Molas Wrack (Manado Wrack) (Nr. 8): Dies ist ein holländisches Handelsschiff mit Stahlrumpf, dass etwa 5 Min. vom Molas Strand, in der Nähe der Barracuda Tauchbasis gesunken ist. Das Schiffswrack liegt aufrecht auf etwa 40m Tiefe, deshalb muss man den Tauchgang sorgfältig planen und vom Deck des Wracks zum nahen Riff hinüberschwimmen um auszutauchen. Dieses Riff ist auch ganz hübsch, wenn auch die Sicht nicht immer so gut ist. Wir fanden mehrere Sepias, Nacktschnecken und Geistermuränen. In der Gegend von Lembeh gibt es noch weitere Wracks.

Molas-Wori ist die Bezeichnung für das Küstengebiet im Norden, das ebenfalls zum Bunaken Nationalpark gehört, es umfasst vor allem Mangrovenwälder, Seegraswiesen und kleine Riffe. Auch hier kann man ausgezeichnet tauchen. In Nachttauchgängen habe alles gesehen, was man sich so wünscht, von Haien (bei Nacht!), zu Rochen, zu grossen Steinfischen und seltenen Nacktschnecken. Während eines Nachttauchganges am Molas Schiffswrack sahen wir sogar einen schlafenden Napoleon-Lippfisch auf der Brücke!

Napo Serio (No. 9) ist ein Unterwasser-Hügel, der bis 11m unter die Wasseroberfläche ragt und gerade südlich von Tanjung Pisok liegt.

Batu Hitam (schwarzer Felsen) (Nr. 10) liegt ein paar hundert Meter vom Molas Wracks entfernt.

Tanjung Pisok (Nr. 11) liegt in der Nähe des Thalassa Resorts. Man taucht auf einem leicht abfallenden Hang, der in eine Steilwand übergeht. Während eines Teils des Tauchgangs wird man recht schnell an Peitschenkorallen, Schwämmen und Geweihkorallen vorbei getragen. Wir begegneten fast immer Büffelkopf-Papageifische, Makrelen und einigen Haien, aber man findet hier auch schöne Nacktschnecken und Krebse. Wird die Strömung zu stark, so kann man zum Riffdach hinüber wechseln, wo man austaucht. Hier wimmelt es nur so von Rotzahn-Drückerfischen.

Tanjung Tihowo (Nr. 12) liegt in der Nähe des Santika Resorts. Auf einem Tauchgang hier sahen wir gleich zu Beginn zwei seltene Marmor-Leierfische und mehrere Kieferfische, die sich hier im Sand und Geröll versteckten. Nach einem gemütlichen Tauchgang fing plötzlich die Strömung an anzuziehen. Wir wurden am Abhang entlang zum Riffdach getragen - eine tolle Fahrt! Gerade gegen Ende des Tauchgangs erblickten wir sieben riesige Büffelkopf-Papageifische und kurz darauf eine grosse Gruppe von Kalmaren! Auf etwa 24m befindet sich hier auch ein kleines hölzernes Schiffswrack.

Marine Parks und Schutzgebiete in der Nähe von Manado

Arakan­Wawontulap liegt südlich von Manado in der Nähe von Popo. Flache Riffgebiete bis zu 2.5 km breit mit ausgedehnten Seegras-Gebieten und Mangrovenwäldern (29 Arten). Dugongs und Salzwasser-Krokodile leben ebenfalls hier.

Das Blongko Marine Schutzgebiet wurde gegründet, um das marine Ökosystem in der Nähe des Fischerdorfes Blongko (115 km südwestlich von Manado) zu schützen.

Nach dem Tauchen....

Manado liegt im Norden von Sulawesi an einer wunderschönen von Vulkanen umsäumten Bucht. Im Westen erheben sich Klabat (2002m) und Dua Saudara (1351m, der Name bedeutet "zwei Schwestern") sowie die kleineren Vulkane Gunung Tangkoko (National Park Tangkoko) und Batu Angus (auch Btungas geschrieben), im Süden liegen die zwei Vulkane Lokon and Empung, die sich 800 m über die Ebene von Tondano erheben.

Lokon und Empung sind die aktivsten Vulkane von Sulawesi. Lokon, der höhere Berg hat eine flache kraterlose Spitze. Der jüngere Empung besitzt einen weiten, tiefen Krater und brach das letzte Mal im 18ten Jahrhundert aus. Die Ausbrüche der letzten Zeit fanden alle im Tompaluan statt, einem Doppelkrater, der zwischen den beiden Bergspitzen liegt. Ebenfalls in der Nähe liegen Soputan auf dem südlichen Rand und Mahawu östlich des Lokon-Empung Vulkans. Das Hochland von Tondano ist sehr interessant, man kann den grossen See umfahren, verschiedene heisse Quellen besuchen und die tolle Landschaft geniessen. Zwei schöne Resorts liegen hier: Gardenia Country Inn und das Highland Resort in Tomohon


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